Aus der Krise gewachsen

35 Jahre Laub-Mischwaldaufforstungen in OÖ
Eine Erfolgsgeschichte auch für die Zukunft?

„Jährlich werden in Oberösterreich bis zu 1,5 Millionen geförderte Forstpflanzen zum klimafitten Wald der Zukunft aufgeforstet. Dabei wird eine Mischung von mindestens vier Baumarten vorgeschrieben, um die Resilienz der heimischen Wälder zu stärken. Langfristig verändert sich dadurch die Baumartenverteilung in den oö. Wäldern. Der Brotbaum der heimischen Forstwirtschaft – die Fichte – verliert zunehmend ihre Monopolstellung“, so Forst- und Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger, die weiterführend erklärt: „Das geschieht aus gutem Grund: Als Flachwurzler gerät die Fichte in Trockenperioden rasch unter Hitzestress. Hohe Temperaturen und Wassermangel machen sie anfällig für Schädlinge wie den Borkenkäfer. Welche dramatischen Auswirkungen das haben kann, wurde 2018 und in den Folgejahren sichtbar: Grüne Wald-Oasen verwandelten sich innerhalb kürzester Zeit in braune Streichholz-Felder. Diese Zeit war eine Zäsur für die heimische Forstwirtschaft. Seither findet ein flächendeckender Waldumbau statt.“

Nach den intensiven Jahren der Wiederaufforstung – in Summe wurden 15 Mio. Jungbäume (rund 6.000 ha) seit 2018 gesetzt – und der entscheidenden Frage nach der richtigen Baumartenwahl rücken nun neue Aspekte in den Fokus. Fragen wie: Ist der Laub-Mischwald ein Erfolgsmodell in und für Oberösterreich? Wo liegen die Herausforderungen in der Praxis? Wie gut ist der Mischwald wirklich an den Klimawandel angepasst? Und ist er wirtschaftlich ebenso attraktiv wie ein Fichtenbestand? Treiben die heimische Forstwirtschaft um. „Auch die Frage nach der optimalen Pflege, um langfristig hochwertiges Wertholz zu erzeugen, stellt sich für viele Waldbäuerinnen und -bauern mit steigender Dringlichkeit“, so Michaela Langer-Weninger.

Antworten auf diese Fragen liefert ein 35 Jahre alter Mischwaldbestand im oberösterreichischen Zentralraum. Nach schweren Windwürfen in den 90er-Jahren wurde hier – lange vor den Borkenkäferkalamitäten – von bäuerlichen Waldbewirtschafterinnen und Waldbewirtschaftern wie der Familie Resl aus Hofkirchen im Traunkreis mit Eiche, Ahorn, Esche & Co aufgeforstet. Heute zeigt sich: Die Entscheidung für den Laub-Mischwald war vorausschauend und richtig.

Diesen Wissensvorsprung nutzen wir vom Oö. Forst-Ressort für und gemeinsam mit jenen, die den Wandel aktiv gestalten: unseren Waldbäuerinnen und Waldbauern. Mit der Pressefahrt wollen wir die Pionierarbeit von bäuerlichen Familienbetrieben – wie jener der Familie Resl – vor den Vorhang holen und praktische Erfahrungen, Herausforderungen und Erkenntnisse breitenwirksam kommunizieren.

Michaela Langer-Weninger
Forst-Landesrätin

Presseunterlage: 2025_07_16_PKU_Laubmischwald

Foto: Land OÖ/Spendlingwimmer